„So entspannt und humorvoll kann es sein, wenn man anfängt, offen über das Thema Tod zu sprechen“ – die Mitglieder des in Dortmund neu gegründeten Vereins „Forum Dunkelbunt e.V.“ freuten sich angesichts der gut besuchten ersten Spaziergangs-Aktion am Sonntag, 15. April 2018.
15 Frauen und Männer waren am Sonntag Vormittag auf dem Ostfriedhof zusammengekommen, um beim Spazieren über die „Schönheit der Friedhöfe und das Unvorstellbare des Todes“ zu sprechen.
Das Interesse galt vor allem dem, worüber sonst so selten besprochen wird oder wofür woanders wenig Raum zu sein scheint.
Besprochen wurde beispielsweise die Bedeutung von Friedhöfen im eigenen Leben – manche lieben Friedhöfe, haben aber keinerlei Bezug zu den Familiengräbern.
An der Gedenkstätte eines Grubenunglücks ging die Gruppe der Frage nach, inwieweit Ereignisse der Vergangenheit auch das eigene Leben noch bestimmen können, wie im Ruhrgebiet eben beispielsweise auch die Bergbauhistorie. Es wurden auch Fragen angerissen, die mit der eigenen Vorstellung von Leben und Tod zusammenhängen und es ging auch um den persönlichen Umgang mit der Trauer.
Nach zwei Stunden sehr lebendigen Austausches gingen alle noch zusammen Kaffee trinken und vertieften Gedanken und persönliche Begegnung.
Eingeladen war zu unverblümten Gesprächen. Eine Besucherin, Ulrike Fischer, wies darauf hin, dass es ja eigentlich ziemlich viele Blumen auf Friedhöfen gibt. Sie hatte recherchiert, worauf die Redensart „unverblümt“ zurückgeht, nmlich wahrscheinlich auf die Blumensprache, in der bestimmten Blumen bestimmte Aussagen zugeordnet sind, die so verschlüsselt – durch die Blume – gemacht werden können und den Empfänger schonen.
Den Gegensatz dazu stellt unverblümt dar: Wer etwas unverblümt sagt, äußert sich geradeheraus und ohne Rücksichtnahme. Unter Gebildeten sagte man für eine verhüllende Redeweise (lateinisch.) sub rosa – „unter einer Rose“.
Nächster Termin:
Zum nächsten (kostenlosen) Spaziergang lädt der Verein am Sonntag, 13. Mai 2018, 11 Uhr auf dem Hauptfriedhof Dortmund.
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