Selm-Bork: Neues Hospiz eröffnet

Das stationäre Hospiz in Selm-Bork möchte ein würdevolles Leben bis zuletzt anbieten.
Im April 2024 können die ersten Gäste begrüßt werden. Der Hospizverein zum Regenbogen e.V. hat seit seiner Gründung in 2014 nur ein Ziel: ein stationäres Hospiz zu bauen, damit schwerstkranke Menschen einen liebevollen und professionellen Ort finden, um dort zu sterben.

Hinter jedem Verein steht eine Geschichte. Einige Schwierigkeiten mussten in der Anfangszeit überwunden werden. Es brauchte Geduld, bis endlich alles zusammen war:
Menschen, die sich engagieren, ein passendes Grundstück und natürlich Mittel und Geld, um das Hospiz zu bauen.

Am 19.05.2014 wurde der Verein mit 7 Gründungsmitgliedern gegründet und im September 2014 im Vereinsregister des Amtsgerichtes Dortmund eingetragen. Im Februar 2016 wurde ein passendes Grundstück von der Stadt Selm angeboten. Das wurde der Startschuss, um noch fleißiger Spenden zu sammeln, damit aus unserem Traum Wirklichkeit werden konnte.

Im März 2022 erfolgte der erste Spatenstich durch die Ministerin Ina Schnarrenbach (unsere Patin), im April 2023 konnte Richtfest gefeiert werden und im April 2024 die Eröffnung laufen.

Es gibt viele Gründe dafür, warum ein stationäres Hospiz für schwerstkranke Menschen die beste Lösung sein kann. Die Zahl der alleinlebenden Menschen ist in den letzten Jahren rapide angestiegen. Es gibt Menschen die keine Zugehörigen haben. Es gibt Ehepartner, die selbst zu alt oder zu krank sind und nicht mehr die Kraft haben den Partner zu Hause zu versorgen. Es gibt Zugehörige, die mit dem Sterben und dem Tod zu Hause (überfordert sind) nicht umgehen können.

Außerdem steigt die Zahl der jüngeren Menschen, die an unheilbaren Krankheiten leiden und versterben. Oft benötigen schwerstkranke Menschen eine aufwendige pflegerische Versorgung, unter Umständen rund um die Uhr. Manche Zugehörige trauen es sich trotz Unterstützung durch einen ambulanten Pflegedienst nicht zu, diese Verantwortung zu übernehmen.

Für all diese Menschen soll das Hospiz eine Lösung bieten, eine liebevolle Aufnahme zu finden. Ein stationäres Hospiz ist ein Ort, an dem immer jemand Zeit hat, wo jemand einfach still da sitzen kann, die Hand hält, wo jemand zuhört, wenn der Sterbende von seinem Leben erzählt, wo man Wut, Zorn, Ungerechtigkeit aushält.

Im Hospiz kann der Sterbende über sich und seine Zeit verfügen. Der Gast entscheidet, ob er allein sein, oder ob er Gesellschaft haben möchte. Der Gast entscheidet, ob und wann er Hunger hat und was er essen möchte. Der Gast kann selbst bestimmen, ob und wann er pflegerisch versorgt werden möchte.

Besonders wichtig ist uns auch, dass die Gäste ihre letzte Zeit soweit wie möglich schmerzfrei verbringt. Die Schmerztherapie wird mit dem Gast besprochen und nach seinen Wünschen gestaltet.

Die Würde alles selbst entscheiden zu können und immer das Gefühle zu haben, das man sich um ihn sorgt und ihn gut versorgt, gibt dem Gast Sicherheit und Geborgenheit. Der schwerstkranke Mensch soll sich im Hospiz zum Regenbogen zu Hause fühlen, in der Sterbephase keine Angst haben und in Würde sterben können.

www.hospiz-regenbogen-selm.de

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