DASA beschäftigt sich mit dem Tod als Arbeitgeber

Der Tod ist für viele Menschen ein oft verdrängtes Phänomen und selten in den Alltag integriert. Die DASA Arbeitswelt eröffnete am 31. Oktober eine Ausstellung, die zeigt, welche Berufe mit dem Tod häufig in Verbindung stehen, für welche Menschen der Tod zum Berufsalltag dazugehört.

Pias Zimmer. © Andreas Wahlbrink – DASA

Zahlreiche Arbeitnehmer*innen müssen sich ständig mit Tod und Sterben auseinandersetzen. Sie sind tagtäglich mit der existenziellen Endgültigkeit konfrontiert und müssen sich mit Trauer-Arbeit arrangieren.In der DASA taucht diese Form der Belastung am Arbeitsplatz erstmals auf.

Das Thema entrollt sich entlang der Geschichte der 17-jährigen Pia, deren Oma gestorben ist – hautnah, emotional und doch spielerisch. Die Ausstellungsarchitektur ist in diesem Fall etwas Besonderes – sie ist eine begehbare Geschichte mit vielen verschiedenen Elementen. Im Verlauf der Geschichte trifft der Besuchende gemeinsam mit Pia auf Menschen, die in ihrem Beruf beinahe täglich mit dem Sterben konfrontiert sind. Sie arbeiten als Pfleger, als Ärztin, im Bestattungswesen oder in der Trauerbegleitung. Wie finden sie eine Balance zwischen emotionaler Betroffenheit und professioneller Distanz?

Die Trauerfeier. © Andreas Wahlbrink – DASA

Dabei geht es um das stetige Spannungsfeld zwischen beruflichen Vorschriften und moralischen Vorstellungen, zwischen Gefühl und Verstand.

Eine Abfolge von durchgestalteten und interaktiven Erlebnisräumen bietet den passenden Rahmen für die szenografische Umsetzung. Wir stöbern in Pias Zimmer ebenso wie wir am Krankenbett von Oma Ruth stehen. Wir machen Ausflüge in Bestattungskulturen und Rituale, in die künstlerische und mediale Verarbeitung von Tod und Trauer. Alle Ausstellungscharaktere treffen beim „Leichenschmaus“ aufeinander. Woran erinnert man sich – und: Was passiert mit dem Erbe?

Die Tafel für den Leichenschmaus. Nettes Detail: In einigen Tassen sind Lautsprecher montiert, die ablaufen lassen, was die verschiedenen Gäste erzählen. © Andreas Wahlbrink – DASA

Die Ausstellung läuft noch bis August 2020 in der DASA, Friedrich-Henkel-Weg 1-25,
44149 Dortmund.

31.10.2019

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