Gemeinsam Beete anlegen, Gemüse aussäen, Kartoffeln pflanzen und natürlich ernten. Auf einem Teil des evangelischen Friedhofs in Dortmund-Hörde wird seit einigen Jahren nicht mehr bestattet. Viele Grabstätten werden schon seit Jahrzehnten nicht mehr genutzt. Jetzt darf das Projekt „BunteBeete“ diese Flächen nutzen und einen Gemüsegarten anlegen.
Dabei sind alle Generationen eingeladen: Kinder, die hier lernen können, dass Gemüse nicht im Supermarktregal wächst, über junge und weniger junge Erwachsene, die sich an der frischen Luft im Grünen treffen wollen bis zu den Senior:innen, die vermutlich viel mehr Erfahrung im Gemüseanbau und unsdie Jüngeren beraten können. Es sind alle eingeladen, egal ob mit oder ohne Erfahrung.
BunteBeete ist ein Gemeindeprojekt: Das heißt zum Beispiel, dass die Kindergruppe zu Besuch kommt und dass die Jugendgruppe Zucchinis für ihr gemeinsames Kochen pflücken kann. Wenn die Kartoffelernte gut ausfällt wollen wir für das Erntedankfest daraus Kartoffelsuppe kochen.
Ein festes Team pflegt die Flächen und es wird jeden Monat einen „Aktionstag“ geben, zu dem alle eingeladen sind, die Lust haben mitzugärtnern.
Bericht: Erster Spatenstich Bunte Beete
Am 18. März haben sich etwa 15 Freiwillige im Alter von 1 bis 61 auf dem Friedhof getroffen und bei herrlichem Wetter umgegraben. Bei strahlendem Sonnenschein und super Stimmung wurden fünf Beete angelegt, in denen Bohnen, Kartoffeln, Kürbis und Zucchini wachsen sollen. Der Friedhof ist sicher ein ungewöhnlicher Ort um Gemüse anzubauen. Nach der Entwidmung 2016 sind die Laufzeiten vieler Grabstädten abgelaufen und zurück bleiben Wiesenflächen, die vereinzelt zum Spazieren gehen genutzt werden. Mit dem Projekt Bunte Beete entsteht dort ein Ort der Begegnung. Bei der gemeinsamen Gartenarbeit konnten sich die fleißigen Gärtner:innen kennenlernen und austauschen – nicht zuletzt bei einem gemeinsamen Picknick.
Bunte Beete verbindet Umweltbildung mit Begegnung und Teamarbeit. Das merkt man schon bei den verschiedenen Talenten der vier Initiatorinnen: „Ich habe keinen eigenen Garten und finde es toll, dass ich hier, zusammen mit den anderen Gemüse anbauen kann“, freut sich die Inklusionsfachkraft Jasmin Schulz.
„Mir ist es wichtig, dass der Friedhof ein Ort bliebt, an dem man in Ruhe spazieren gehen kann und was zu Gucken hat. Deshalb habe ich ein rundes Design für die Beete entworfen um einen Ort zu schaffen, an dem man sich gerne aufhält.“ erklärt die Lehrerin Solveig Schaup. „Meine Kinder sollen wissen, dass Gemüse nicht im Supermarktregal wächst und wie könnten sie das besser verstehen, als wenn sie es selbst pflanzen?“ berichtet die Fotografin und Social Media-Verantwortliche Julie Thimm.
Die Lehrerin Hannah Kochanek ergänzt: „Gemeinde bedeutet für mich, Gemeinschaft zu erfahren und die Welt ein Bisschen besser zu machen. Lokale Lebensmittelproduktion ist ein Schritt für die Umwelt einzustehen und die Wertschätzung für unser Essen zu fördern.“
Quelle: http://www.hoerde-evangelisch.de/friedhof/
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