Gut zu wissen: Wie man körperlich eingeschränkte Menschen bewegen kann

In der Ausbildung für ehrenamtliche Mitarbeiter des Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienstes gehört es zum Standardprogramm dazu: Gut zu wissen, wie man Menschen, die sich kaum mehr bewegen können, vom Rollstuhl ins Bett und umgekehrt bekommt – ohne dabei den eigenen Rücken kaputt zu machen.

Osteopathin Barbara Engels unterrichtet

Barbara Engels (Mitte) ist Ostheopatin und Physiotherapeutin und zeigt den ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen, worauf es beim Bewegen eines Menschen ankommt.

Barbara Engels, Physiotherapeutin und Osteopathin, unterrichtet die Ehrenamtlichen darin, worauf es ankommt, wenn man jemanden bewegt, der selbst nicht mehr viel tun kann.

Das Wichtigste: Es kommt darauf an, wie sich im Bewegungsablauf der Schwerpunkt verlagert und ob eine Drehung erfolgt.

Den Körper des andern führen und nah dran bleiben

Das bedeutet konkret, eher den Körper des anderen führen, indem man mit Händen auffordert, sich zu bewegen und dabei auch auffordert, die Bewegung durchzuführen.So bleibt die Handlung beim anderen – das erspart Ziehen und Reißen an den Armen.

Nah an den anderen Körper herangehen und in die Drehung kommen – das spart Kraft.

Wenn derjenige, um den es geht, nur noch sehr wenig bis gar nichts mehr machen kann, geht es darum, sich möglichst nah körperlich zu verbinden – so schont man den eigenen Rücken. Wenn man möglichst nah „dran“ ist und gleichzeitig den eigenen Rücken gerade hält und dann auch noch in die Drehung geht, funktioniert die Bewegung ganz gut und spart Kraft.

Besonders für Pflegekräfte ist es wichtig, auch an den eigenen Rücken zu denken. Dies gilt natürlich auch für ehrenamtliche Kräfte. Es nützt nichts, den eigenen Körper zu überlasten.

Auch wichtig: Hygiene

Es kommt daraf an, den eigenen Rücken gerade zu halten und in die Drehung zu gehen.

Barbara Engels kennt sich aber ebenfalls auch aus mit den Grundlagen der (Krankenhaus-)Hygiene und erklärte den Ehrenamtlichen, worauf es beim Händewaschen ankommt: Mit Hilfe einer Schwarzlichtlampe führte sie sehr anschaulich vor, wie wenig man sich auf die eingeübten Abläufe des Handwaschens verlassen kann – fast alle Teilnehmer*innen hatten noch „schwarze“ Flecken auf ihren Händen, auch nach 30 Sekunden einreiben mit einem Desinfektionsmittel.

Anschauliche Einreibung mit Desinfektionsmittel. Danach ging es mit den Händen unter die Schwarzlichtlampe.

 

 

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